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Bild 1
Allgemein wird dem G-Lader ein schlechtes Image verliehen. Da bei einem Totalschaden eines G-Lader ca. 4.500,- DM für einen neuen anfallen, scheuen viele Leute den Kauf eines G-Lader betriebenen Fahrzeugs. Zudem würden noch einmal Kosten in Höhe von ca. 3.000,- DM für die Anbauteile des G-Laderkreislaufs entstehen - sollte der G-Lader geplatzt (siehe Bild 1) und kleine Eisenspäne in den Luftkreislauf gelangt sein. Volkswagen tauscht hierbei sämtlich Schläuche und den Ladeluftkühler aus. Dies muss aber nicht sein. Wenn man nach so einem kapitalen Schaden die Schläuche etc. mit Waschbenzin auswäscht, können die alten Teile verwendet werden. Dies muss jedoch sehr vorsichtig und gewissenhaft durchgeführt werden, da sonst der neu eingebaute G-Lader nach wenigen Kilometern auch dahin ist.
 

 


Bild 2

 


Bild 3

Einen Alternative zu einem neuen G-Lader sind sog. Austauschlader. Austauschlader sind gebrauchte G-Lader, die komplett überarbeitet wurden. Die Preise liegen hier zwischen 2.500,- und 4.000,- DM. Einen Austauschlader sollte aber nicht bei den bekannten G-Lader-Betrieben (z. B.  B&B-Automobiltechnik, SLS etc.) gekauft werden. Diese Firmen arbeiten zum größten Teil mit Billigware, so dass die verarbeiteten Ersatzteile nach wenigen tausend Kilometer verschlissen sind. Ein beliebter Trick dieser Firmen ist die "Verplombung" der G-Lader. (siehe Bild 2) Man wird darauf hingewiesen, dass ein Bruch der Verplombung ein Garantieerlöschen mit sich zieht. Die Garantie beschränkt sich meistens auf ca. 1 Jahr bzw. 15.000 Kilometer. Die ist auch die ungefähre Zeit, wie lange der G-Lader mit den Billigteilen hält. Im Bild 3 kann man gut die Meterware erkennen, die für die Dichtleisten verwendet wird. Werden Originalteile verwendet, sind die Dichtleisten bereits auf die entsprechende Größe zugeschnitten. Also: Finger weg!

Mit gutem Gewissen kann ich daher jedem empfehlen, sich mit Wolfgang Zwießler in Verbindung zu setzen. (Hompage von Wolfgang Zwießler). Ein überaus kompetenter Ansprechpartner in Sachen G-Lader-Überholung. Natürlich muss der G-Lader nicht bereits kaputt sein....Überholungen werden gewissenhaft von Ihm durchgeführt. Mir wurde sogar angeboten, bei der Überholung zuzuschauen.

Zu dem oben beschriebenen Totalschaden des G-Lader muss es aber gar nicht erst kommen. Leider gibt es weder im Handbuch noch bei VW selber eine zufriedenstellende Auskunft darüber, ob und wann bzw. in welchen Interwallen ein G-Lader überholt werden sollte. Selbst bei einer Inspektion bei VW bei einem Kilometerstand von ca. 100.000 werden keine Anstalten gemacht, den Kunden darauf hinzuweisen, den G-Lader überholen zu lassen. VW überholt nämlich keine G-Lader. Zudem werden leider keine G-Lader mehr produziert.

Das wichtigste bei der Wartung des G-Lader ist das Warmfahren des Motors, d. h. bevor Drehzahlen im Bereich über 3.000 U/min. realisiert werden, sollte die Öltemperatur mindestens 80°C betragen. Wird der G-Lader in kaltem Zustand "getreten" ist ein Totalschaden absehbar. Drehzahlen über 4.000 U/min sollten erste ab einer Öltemperatur von 90°C gefahren werden.

Grundsätzlich sollte der G-Lader alle 30.000 - 60.000 Kilometer überholt werden. Ist das Fahrzeug getuned (z. B. Chip, kleineres Laderad, etc.) verkürzen sich die Intervalle dementsprechend. Auch hier gilt wieder: wurde das Auto gekauft und der Verkäufer ließ die Überholung bei den o.g. Firmen durchführen, sollte über eine weitere Überholung mit Originalteilen nachgedacht werden. Einen interessanten Briefwechsel mit der Firma B&B Automobiltechnik, die keine Originalteile bei einer G-Laderüberholung verwendet hat, findest Du auch auf der Seite von Wolfgang Zwießler im Bereich News.

 

Um den G-Lader überholen zu lassen, muss nicht das ganze Auto bewegt werden. Entweder lässt man in einer Werkstatt den G-Lader ausbauen oder man versucht sich selber daran (siehe meine Ausbaubeschreibung) und schickt lediglich den Lader mit UPS oder der Post an Wolfgang Zwießler. Wichtig dabei ist, dass der G-Lader bestmöglich verpackt wird, d. h. nicht einfach in ein Kiste legen, sondern die Kiste mit möglichst viel Styroporchips oder Luftmatten auslegen, etc.

Eine sehr gute Ausbauanleitung von Thorsten Schlagwein für den G40-Lader kann hier gelesen werden. Hier gibt es auch eine Anleitung zur Zerlegung eines G40-Lader.

 

Ladedruckmessung als Indikator: Der Ladedruck gibt oftmals gute Hinweise auf den aktuellen Zustand des G-Lader. Ein Serien-G-Lader baut - ohne Chip und kleinerem Laderrad - einen Maximaldruck von ca. 0,65 bar auf. Dieser Druck wird bis ca. 6.300 U/min. erreicht. Den Ladedruck kann man mit HIlfe der MFA (Multifunktionsanzeige) ablesen. Um den Ladedruck zu messen, geht man folgendermaßen vor:
  1. Motor ausschalten bzw. nicht einschalten
  2. Den MFA-Wahlschalter auf die Position 2 stellen (Langzeitanzeige)
  3. Den MFA-Abruftaster drücken und halten
  4. Während der MFA-Abruftaster gehalten wird, die Zündung ein- und wieder ausschalten.
  5. Den MFA-Abruftaster loslassen
  6. Jetzt den MFA-Abruftaster erneut drücken und wieder halten
  7. Motor starten
  8. MFA-Abruftaster loslassen

In der MFA-Anzeige wird nun die Prüfsumme der programmierten Bytes angezeigt. Nach einmaligem drücken des MFA-Abruftasters erscheint der Ladedruck, der im Saugrohr gemessen wird. Er wird in Millibar angezeigt, wobei von der angezeigten Summe 1000 abgezogen werden muss. Im Leerlauf erscheint eine Zahl von ca. 500-600 - es herrscht also ein Unterdruck. Erst wenn man beschleunigt erhöht sich dieser Wert bis eben auf ca. 1.650 - also 0,65 bar. Achtung: bei manchen Modellen, z.B. Passat G60 kann es sein, dass man keine 1.000 abziehen muss, das kommt auf das Steuergerät drauf an. Wenn also die MFA unter Vollast 650 anzeigt, ist der Lader voll in Ordnung.

Bei nochmaligem drücken des MFA-Abruftasters wird die aktuelle Drehzahl angezeigt, danach der aktuelle Benzinverbrauch danach die Impulsanzahl des Geschwindigkeitsgebers und zum Schluß die Öl- und Außentemperatur, bevor wieder die Prüfsumme angezeigt wird. Die Anzeige bleibt erhalten bis der Motor wieder ausgeschaltet wird.

Sollte bei maximaler Beschleunigung der Wert deutlich unter 1.650 bleiben, wird nicht mehr genügend Druck aufgebaut, was auf Verschleißerscheinungen des G-Lader zurückzuführen ist. Hier sollte auf jeden Fall über eine Überholung nachgedacht werden. Wichtig bei der Messung ist, dass der Druck über das gesamte Drehzahlspektrum vorhanden sein muss, d.h. fällt der Druck ab ca. 4.000 U/min ab, ist der Lader mit ziemlicher Sicherheit hinüber.

ACHTUNG: Vor der Ladedruckmessung sollte der Motor auf jeden Fall mindestens 90°C Öltemperatur aufweisen. Wird der Motor vorher an seine Drehzahlgrenze geführt kann der G-Lader zerstört werden.

 

Doppelriemen?

Bild 4
Bild 4  zeigt einen sog. Doppelriemenantrieb. Er wird oft von Firmen angeboten mit dem Argument der Sicherheit. Dies kann bis jetzt noch nicht mit eindeutiger Sicherheit bestätigt werden, da bei einem Riss eines Riemens die ganze Kraftentfaltung auf dem übriggebliebenen Riemen lastet, so dass dieser mit großer Wahrscheinlichkeit auch reißt.

Eine bessere Alternative ist eine Verbreiterung des Riemens auf 2,2 cm. Dies hat auch den Vorteil, dass der Riemen nicht verrutschen kann, und die Zugkraft immer gleichmäßig auf die Wellen übertragen wird. Allerdings muss bei der Umrüstung auf einen breiten Riemen bedacht werden, dass das Laderrad abgeschliffen werden muss, da sonst der Riemen nicht passt.

 

Bestelliste für G60-Teile: Hier gibt es eine ausführliche Teileliste für die Verschleißteile eines G60-Laders. Bezogen werden können sie über Wolfgang Zwießler